Unsere letztjährige Stipendiatin Anne Palka hat bereits erfolgreich am Kurs “Social Media Manager:in (BVCM)” teilgenommen. Sie verrät uns, wie sie das Stipendium bekommen hat und wie Sie das Wissen aus dem Kurs in ihrem Berufsalltag anwendet:
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Ein Rückblick zum Stipendium-Gewinn: Wie hast du es geschafft, das Stipendium zu gewinnen? Welchen Tipp kannst du Interessenten für die Bewerbung geben?
Ich weiß natürlich nicht, nach welchen Kriterien die Jury genau entscheidet. In der Bewerbung habe ich von meinem persönlichen Hintergrund erzählt, was ich bisher mit Social Media zu tun hatte und warum mir das Thema sehr wichtig ist. Im Journalistik-Studium, im Volontariat und während mehrerer Praktika haben Journalist:innen und Dozent:innen die Zukunft des Journalismus immer wieder schwarz gemalt. Und wahrscheinlich haben sie Recht damit, dass es für den „klassischen“ Journalismus nicht gerade einfacher wird in den kommenden Jahren.
Umso wichtiger finde ich es, den Umbruch aktiv zu gestalten, auch mit Social Media. Wie können dort nicht nur Lustiges und Kurioses vermittelt werden, sondern auch ernste Themen viele Menschen erreichen? Ich habe in meiner Bewerbung auch ganz offen geschrieben, wo ich meine Wissenslücken sehe, denn manche Themen wurden in meiner bisherigen Ausbildung nur angerissen, standen aber in der Kursbeschreibung der Leipzig School of Media. Eine Frage war, was eine:n gute:n Social Media Manager:in ausmacht und inwiefern das auf mich zutrifft. Dafür habe ich mir den Steckbrief des Berufsbildes auf der Internetseite des BVCM durchgelesen, das war sehr hilfreich.
Der Social Media Manager:in-Kurs, an dem du teilgenommen hast, liegt nun fast ein Jahr zurück. Welcher Moment aus dem Zertifikatskurs bleibt dir nachhaltig in Erinnerung? Gab es ein Aha-Erlebnis, eine besondere Begebenheit oder ein Schlüsselerlebnis?
Ich glaube, wir haben uns alle selbst überrascht, wie schnell wir gute Ideen entwickeln können. Ich erinnere mich, dass wir nach den intensiven Theorieteilen meistens überfordert vor den praktischen Aufgaben saßen und keine Ahnung hatten, wie wir das umfassende Wissen sofort anwenden und auf Knopfdruck kreativ sein sollen. Aber besonders in Kleingruppen lief das Brainstorming dann immer überraschend gut, die Stimmung war locker und offen, keine Idee wurde direkt verworfen, das Feedback war sehr konstruktiv. Und die Ergebnisse bei den Präsentationen waren so vielfältig, dass ich immer noch in meine Notizen schauen und sie mit ein bisschen mehr Feinschliff umsetzen und veröffentlichen kann.
In welchen Bereichen konntest du das Gelernte rückblickend besonders gut anwenden?
Nach dem Kurs habe ich für die Bürgerinitiative Miteinander Füreinander Heckinghausen, die sich in meiner Heimat Wuppertal für Nachhaltigkeit und Toleranz einsetzt, den Online- und Facebookauftritt überarbeitet und eine ganz neue Instagram-Seite aufgebaut. Weil ich im Master studiere und während des Kurses keinen Arbeitgeber hatte wie viele andere Teilnehmende, habe ich in den praktischen Übungen schon Konzepte und Strategien dafür entwickelt. Die Beiträge sind bestimmt nicht alle perfekt, aber die Ehrenamtlichen haben Spaß daran, gemeinsam Inhalte zu produzieren und bekommen viele positive Rückmeldungen.
Was ich dabei aber auch gelernt habe: Es gibt kein einfaches Rezept für gute Social-Media-Beiträge, das man einfach befolgen muss und dann läuft alles gut. Wenn ein Thema einmal viel Reichweite hatte, muss das beim nächsten Mal nicht wieder funktionieren. Ich verstehe die Zusammenhänge nicht immer, auch die Funktionen der Netzwerke verändern sich. Aber gerade das macht es spannend, man kann immer weiter ausprobieren und dazulernen.
Durch den Lockdown konntest du die Prüfung zur BVCM-geprüften Social Media Managerin noch nicht ablegen. Holst du dies in diesem Jahr nach und wie bereitest du dich darauf vor?
Verlässlich planen kann ich das in der aktuellen Situation leider nicht, aber ich wünsche es mir auf jeden Fall! Nach meinem Masterabschluss möchte ich dieses Jahr ins Berufsleben einsteigen, und das Zertifikat würde in meiner Bewerbung zeigen, dass ich nicht nur gern den Feed durchscrolle, sondern wirklich Ahnung von Social Media habe. Ich schaue mich hin und wieder schon auf Stellenportalen um, und Social-Media-Kompetenz wird in ziemlich vielen Ausschreibungen explizit genannt.
Auf meinem Schreibtisch steht das Lehrbuch aus dem Kurs, das Handbuch „Social Media Manager“ von Vivian Pein. Auch die Präsentationen und meine Notizen habe ich natürlich noch und kann alles noch einmal nachlesen. Auf Blogs verfolge ich die aktuellen Entwicklungen. Was ich auch noch gern zur Situation mit Corona sagen möchte: Der zweite Kursblock fand statt, als die Pandemie schon richtig in Deutschland und Leipzig angekommen war. Ich habe mich aber immer sicher gefühlt, es gab ein gutes Hygienekonzept.
Ein Blick in die sozialen Netzwerke: Stellst du neue Entwicklungstendenzen fest? Welche Kanäle werden für deine Arbeit immer relevanter?
Mit Podcasts und Clubhouse gibt es einen starken Trend zu mehr Audio. Dabei hatten Studien eigentlich gezeigt, dass Social Media oft ohne Ton genutzt wird, zum Beispiel unterwegs an der Bushaltestelle oder im Wartezimmer. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Trend also daran liegt, dass die Menschen durch Lockdown und Homeoffice mehr Zuhause sind und es wird sich zeigen, wie sich das weiterentwickelt.
Super sind die Audio-Angebote natürlich auch für Menschen mit Seheinschränkung, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Legasthenie oder Formen von Analphabetismus. Mir ist wichtig, dass Beiträge möglichst für alle verfügbar und inklusiv sind – auch andersherum, deshalb schreibe ich weiterhin Untertitel für jedes Video. Zu den wichtigsten Infos aus Podcasts könnte parallel ein schriftlicher Artikel veröffentlicht werden. Trotz der ständigen Veränderungen in der App-Landschaft denke ich, dass Facebook und Instagram vorläufig die wichtigsten Kanäle bleiben werden.
Auch Sie wollen Ihren Social Media Auftritt professionalisieren? Dann informieren Sie sich hier über unseren Zertifikatskurs „Social Media Manager:in (BVCM)“.