Was ist dein persönlicher Hintergrund Sarah?
Ich bin in Ludwigsburg aufgewachsen, einer beschaulichen Stadt in Baden-Württemberg. Nach dem Abi habe ich erstmal ein Jahr beim Europäischen Freiwilligendienst in England absolviert. Das war, glaube ich, bisher das beste Jahr in meinem Leben. Ich habe den Jugendaustausch geplant, in der Küche mit Behinderten gearbeitet und wollte eigentlich Psychologie studieren.
Wieso sollte es gerade der Bereich Social-Media-Management sein?
Der NC bei Psychologie war superstreng, daher habe ich umgedacht. Ich habe schon immer gern fotografiert, mit meinen Freunden kleine Filme mit richtigen Stories gedreht und war viel im Internet unterwegs. Da dachte ich, dass ein Studium im Bereich der Sozialen Medien genau das richtige für mich wäre, am besten in Berlin. Das dachten allerdings auch viele Andere – und ich habe keinen Studienplatz bekommen.
Statt in Berlin bist du dann aber in Chemnitz gelandet, wie kam es dazu?
Ja, zum Glück. Ich glaube Berlin wäre auf Dauer viel zu hektisch für mich gewesen. Also habe ich recherchiert und dann Medienkommunikation in Chemnitz studiert sowie ein Vorpraktikum bei einer Werbeagentur gemacht. Das lief dort so gut, dass ich nach einem Monat das Angebot bekommen habe, dort in Vollzeit zu arbeiten. Weil mir die Agentur sehr gut gefallen hat und ich in der kurzen Zeit viel gelernt habe, habe ich zugesagt. Momentan arbeite ich als Werkstudentin in der Agentur und studiere parallel an der Uni in Chemnitz Digitale Medien- und Kommunikationskulturen M.A. Allerdings finde ich, dass der Praxisbezug an der Uni deutlich zu kurz kommt.
Wie lief die Bewerbung für das Stipendium ab?
Mir war immer schon wichtig, in Bewegung zu bleiben, was dazuzulernen. Als meine Agenturchefin mir dann die Info über Stipendien an der Leipzig School of Media geschickt hat, dachte ich mir: Schau mal rein. Und was dort angeboten wurde, war genau mein Thema: Social Media. Also habe ich mich für das Stipendium, bei dem auch die Prüfungsgebühren für die Zertifizierung durch den Bundesverband Community Management (BVCM) übernommen werden, beworben. In meinem Motivationsschreiben habe ich dann ausführlich aus meinem Arbeitsalltag erzählt und auch mal eine kritische Haltung zu verschiedenen Aspekten von Social-Media eingenommen. Nach drei Wochen habe ich schließlich die Nachricht bekommen, dass ich per Juryentscheid für das Stipendium ausgewählt wurde.
Wie sah dein Stipendium inhaltlich aus?
Im Zertifikatskurs Social-Media Manager der Leipzig School of Media waren wir eine bunt gemischte Truppe aus ganz verschiedenen Metiers und Altersstufen, was natürlich ein großer Gewinn war. Der Kurs hat zwei mal drei Blöcke umfasst, jeweils von Donnerstag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr. Im dritten Monat fand die Prüfung für das Zertifikat Social-Media Manager (BVCM) statt.
Ich glaube der ganz große Unterschied zu einem Studium an der Uni ist der Praxisbezug. Die Dozenten an der LSoM sind keine abstrakten Theoretiker, sondern Profis, die täglich mit der Materie arbeiten. Sie sind deshalb viel näher an der aktuellen Relevanz dran und haben einen viel größeren Wirtschaftsbezug. In den Wochen an der LSoM habe ich mehr über Social-Media-Strategie, Workflow, Budgets und Krisenmanagement gelernt und mehr Input für meinen Arbeitsalltag bekommen als während meines ganzen regulären Studiums an der Uni.
Was bedeutet es heute Social-Media-Manager zu sein?
Der Begriff des Social-Media-Managers ist ja nicht geschützt, es kann sich also im Grunde jeder so nennen. Dabei ist die Tätigkeit ziemlich komplex. Es geht nicht nur darum, mal eben eine kreative Strategie für ein Produkt zu entwickeln. Als Social-Media-Manager muss ich im Grunde die Verbindung von Kreativität und Wirtschaftlichkeit herstellen. Es reicht nicht, wenn man nur einen Bereich beherrscht. Und das ist für mich der besondere Reiz. Als Social-Media-Manager betreut man für sein Unternehmen die verschiedenen Kanäle des Social Web, wie Twitter, Facebook, Instagram oder Youtube. Das sind die Werkzeuge mit denen man mit der Zielgruppe kommuniziert. Und dann geht es in der Praxis natürlich auch darum, sich nie auszuruhen und zu denken, dass man ja jetzt alles weiß und kann und nichts mehr dazulernen muss. Im Gegenteil: Man muss immer am Ball bleiben.
Was nimmst du mit?
Ich nehme auf jeden Fall das Wissen mit, wie wichtig die Vernetzung der verschiedenen Kommunikationswege ist. Diese Vernetzung kann man erst so richtig verstehen und anwenden, wenn man einen Überblick über die Materie bekommen hat. Sehr spannend und hilfreich war für mich zu sehen, wie ein Profi mit den Herausforderungen im Arbeitsalltag umgeht, wie er up-to-date bleibt, wie er es schafft, kreativ zu sein, gleichzeitig das Budget im Blick zu haben und als Krisenmanager einen kühlen Kopf zu bewahren.
Welchen Rat gibst du künftigen Stipendiaten und Interessenten?
Richtig gut in Social-Media kann man nur werden, wenn man so richtig begeistert von Sozialen Netzwerken ist, auch privat. Man muss einfach immer wieder Bock haben, zu schauen, was es Neues in der Social-Media Welt gibt, wo sich grade was tut, ohne das Gefühl zu haben, dass das jetzt Arbeit ist, die einem aufgezwungen wird. Es ist wichtig, sich immer wieder neu auszuprobieren!
Nachwuchsstipendium zum Social Media Manager
Gemeinsam mit dem BVCM vergibt die Leipzig School of Media das bereits 6. Nachwuchsstipendium zum Social Media Manager. Das Stipendium richtet sich an Absolventinnen und Absolventen von Universitäten und Hochschulen. Es umfasst einen Teilnahmeplatz für den Zertifikatskurs Social Media Manager der Leipzig School of Media vom 27.02. bis 28.03.2020 sowie die Prüfungsgebühren für die Social Media Manager Zertifikatsprüfung des BVCM. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 03.02.2020.
Social Media Nachwuchsstipendium 2020: Jetzt bewerben!