Die Welt der sozialen Medien ist schnelllebig, ständig im Wandel und anspruchsvoll. Social Media Manager stehen täglich vor der Herausforderung, sich an ständig ändernde Algorithmen, Nutzertrends und die hohen Erwartungen der Communities anzupassen. Zudem gilt es, Angriffe abzuwehren und dem teilweise rauen Umgangston zu trotzen.
Gerade in der heutigen Zeit, die von Informationsflut, ständiger Erreichbarkeit, digitalem Dauerkrisenmodus und daraus resultierender Erschöpfung geprägt ist, wird der Arbeitsalltag für Social Media Verantwortliche immer herausfordernder.
Herausforderungen im Alltag eines Social Media Managers
Schnelllebig und ständig im Wandel: Social Media ist dynamisch. Plattformen ändern ständig ihre Algorithmen, neue Features werden eingeführt, Trends kommen und gehen. Social Media Manager müssen immer am Puls der Zeit sein, um relevant zu bleiben und ihre Strategien ständig anzupassen. Das ist anstrengend.
Die Erwartungen sind hoch: Social Media ist ein wesentlicher Bestandteil der Marketingstrategien von Unternehmen. Der Druck, immer wieder neue, einzigartige und ansprechende Inhalte zu produzieren, die Engagement-Raten zu steigern und die Marke positiv zu präsentieren, ist enorm. Ein falscher Post, eine missglückte Kampagne oder auch eine zu lange Pause können erhebliche Auswirkungen haben.
Social Media Manager müssen oft rund um die Uhr erreichbar sein. Die Community erwartet schnelle Reaktionen auf Anfragen und Kommentare. Meist nach Dienstschluss oder am Wochenende. Auch Krisenzeiten kennen keinen Feierabend. Das kann zu einer Dauerbelastung führen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Überstunden häufen sich an. Man ist “always on”.
Die Bedeutung von Resilienz
In diesem anspruchsvollen Umfeld ist Resilienz, also die Fähigkeit, sich an digitale Herausforderungen anzupassen, sich von Rückschlägen zu erholen und unter Druck leistungsfähig zu bleiben, von zentraler Bedeutung.
Resiliente Social Media Manager können besser mit Stress umgehen, bleiben auch in hektischen Zeiten fokussiert und sind langfristig erfolgreich. Doch wie baut man Resilienz auf? Im Folgenden haben wir einige Tipps zusammengestellt.
Resilienz-Tipps für eine stressfreie Social-Media-Arbeit
Gesunde Grenzen setzen:
Um nicht im Strudel der ständigen Erreichbarkeit unterzugehen, sollten Social Media Manager feste Arbeitszeiten einführen. Diese Zeiten müssen sowohl intern im Team als auch extern gegenüber der Community klar kommuniziert werden. Beispielsweise können in Profilbeschreibungen oder automatischen Antworten die Zeiten angegeben werden, zu denen auf Nachrichten reagiert wird. Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, dass sich Trolle, Hater und Krisen nicht an diese “Öffnungszeiten” halten. Hier können z.B. Monitoring-Tools helfen, die automatisch Benachrichtigungen an die zuständigen Teammitglieder senden, wenn eine potenzielle Krise erkannt wird.
Wichtig ist auch eine bewusste Auszeit von Social Media. Gerade wer beruflich täglich viele Stunden in Social Media aktiv ist, hat sich einen Detox verdient, um das eigene Wohlbefinden zu steigern.
Automatisierung und Nutzung von Tools:
Der Einsatz von Social Media Management Tools kann helfen, die Arbeit zu strukturieren und zu automatisieren. Funktionen wie zeitgesteuerte Posts, automatische Antworten und Chatbots können einen Teil der Kommunikationsaufgaben übernehmen, ohne dass der Manager ständig verfügbar sein muss. So können einfache Anfragen schnell beantwortet und komplexere Fälle während der Arbeitszeit bearbeitet werden.
Delegation und Teamarbeit:
In größeren Unternehmen kann die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden. Ein Team von Social Media Managern kann Schichtpläne erstellen, so dass immer jemand erreichbar ist, ohne dass der Einzelne überlastet wird. Auch kleinere Unternehmen können ein Schichtsystem oder eine Art Bereitschaftsdienst einführen, bei dem zu kritischen Zeiten (z.B. abends, am Wochenende) immer jemand aus dem Team erreichbar ist. Es kann auch in Erwägung gezogen werden, externe Agenturen zu beauftragen, die im Notfall einspringen können.
Notfallpläne und Eskalationsprozesse:
Es ist wichtig, klare Notfallpläne und Eskalationsprozesse zu haben. Diese legen fest, wie im Falle einer Krise oder einer besonders dringenden Angelegenheit zu verfahren ist. Ein Eskalationsprozess kann beinhalten, dass bestimmte Mitarbeiter in äußerst dringenden Fällen kontaktiert werden können, um eine schnelle Lösung zu gewährleisten. Krisenpläne bieten klare Richtlinien für den Umgang mit unerwarteten Ereignissen, so dass Social Media Manager besser vorbereitet sind und weniger überrascht werden. Durch festgelegte Abläufe und Eskalationsprozesse wissen sie genau, wie sie in Krisensituationen zu handeln haben. Und das reduziert Stress.
Always on? Wie Auszeiten gelingen, ohne unerreichbar zu sein
Um die Anforderungen an die Erreichbarkeit der Kunden ohne Gefährdung der persönlichen Gesundheit zu erfüllen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Automatische Antworten und Chatbots: Automatische Antworten können eine sofortige Rückmeldung geben, wenn jemand eine Nachricht sendet. Sie können Informationen über Reaktionszeiten enthalten und häufig gestellte Fragen beantworten. Chatbots können einfache Anfragen rund um die Uhr beantworten und komplexere Fälle weiterleiten.
- Einrichtung von FAQ-Bereichen: Auf Social-Media-Plattformen und der Unternehmenswebsite können ausführliche FAQ-Bereiche eingerichtet werden. Diese helfen, häufig gestellte Fragen schnell zu beantworten und die Anzahl der direkten Anfragen zu reduzieren.
- Transparente Kommunikation: Offenheit und Transparenz gegenüber den Kundinnen und Kunden sind wichtig. Wenn die Community weiß, dass das Social Media Team zu bestimmten Zeiten nicht erreichbar ist, sinkt die Erwartungshaltung und das Verständnis steigt. Regelmäßige Updates über Erreichbarkeit und Änderungen helfen, Vertrauen aufzubauen.
Selbstfürsorge und Achtsamkeit
Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Bestandteil von Resilienz. Social Media Manager sollten regelmäßig Pausen einlegen und darauf achten, ihre Arbeitszeiten klar zu definieren.
Der Social-Medai-Alltag kann ganz schön stressig sein. Körperliche Aktivität ist eine gute Möglichkeit, Stress abzubauen. Regelmäßige Bewegung, sei es durch Spaziergänge, Sport oder Yoga, kann helfen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken. Zusätzlich können Entspannungstechniken wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training helfen, in stressigen Momenten die Ruhe zu bewahren.
Es ist wichtig, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
Fazit
Eine starke Resilienz ist für Social Media Manager unerlässlich. Durch die Festlegung klarer Arbeitszeiten, den Einsatz von Automatisierungstools, die Delegation von Aufgaben und die Implementierung von Notfallplänen können sie gesunde Grenzen setzen und gleichzeitig den Anforderungen der Echtzeitkommunikation gerecht werden. Eine starke Resilienz ermöglicht es ihnen nicht nur, stressresistenter zu werden, sondern auch langfristig erfolgreich und gesund zu bleiben.
Übrigens: Regelmäßige Weiterbildung ist nicht nur aus fachlicher Sicht wichtig, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen und die Anpassungsfähigkeit. Wer sich kontinuierlich weiterbildet, fühlt sich sicherer im Umgang mit neuen Entwicklungen und kann Herausforderungen besser meistern. Workshops, Webinare und Fachliteratur bieten dazu vielfältige Möglichkeiten. Oder Sie buchen einen Seminarplatz an der Leipzig School of Media. Beispielsweise den Kurs “Social Media Manager:in”.
Sie suchen ein Seminar zu diesem Thema?
Wir haben verschiedene Seminare zum Thema Social Media in unserem aktuellen Programm. Stöbern Sie gern in der Seminarübersicht oder klicken den nachfolgenden Link zum passenden Seminar: