Guter Content ist das Herzstück erfolgreicher Social Media Arbeit. Das gilt natürlich auch für Nonprofit-Organisationen. Ein Redaktionsplan kann dabei helfen, Inhalte für Social Media strukturiert zu planen und Ihre Botschaft zielgerichtet zu kommunizieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren eigenen Redaktionsplan erstellen und welche Tipps Sie dabei beachten sollten.
Warum ein Redaktionsplan für NGOs?
Ein Redaktionsplan – oder auch Content-Kalender – ist ein wichtiges Instrument für jede Organisation, um ihre Social Media Aktivitäten zu planen, zu steuern und zu optimieren. Dies gilt insbesondere für Non-Profit-Organisationen, die oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten und sich häufig mit größeren Gremien abstimmen müssen.
Ein Redaktionsplan bietet die Möglichkeit, die verschiedenen Aktivitäten auf den unterschiedlichen Social Media Plattformen zu koordinieren und sicherzustellen, dass jeder Beitrag zum richtigen Zeitpunkt im gewünschten Netzwerk veröffentlicht wird und nichts Wichtiges vergessen wird. Mehrere Personen, manchmal auch ehrenamtlich und nebenberuflich, kümmern sich in Vereinen, Verbänden und NGOs um die Social Media Aktivitäten und diese Teamarbeit muss koordiniert und abgestimmt werden. Ein Redaktionsplan hilft dabei und erleichtert die Zusammenarbeit.
Aber nicht nur die systematische Planung Ihrer Social Media Inhalte kann durch einen Content-Kalender unterstützt werden, auch die Erfolgsmessung und Auswertung der Aktivitäten wird leichter.
Der wohl größte Vorteil ist aber sicherlich die Vorausplanung der Inhalte. Es ist wesentlich entspannter, Inhalte im Voraus zu planen als sich jeden Tag ad hoc überlegen zu müssen, was man postet.
Warum ist es gut, im Voraus zu planen?
- Wenn Sie Inhalte im Voraus planen, haben Sie mehr Zeit, sie sorgfältig zu erstellen und zu überarbeiten. Sie müssen auch nicht jeden Tag darüber nachdenken, was Sie veröffentlichen wollen. Kreativität braucht manchmal Zeit, und die Vorausplanung nimmt den Druck, täglich und spontan Ideen entwickeln zu müssen. Das führt nicht nur zu entspannterem Arbeiten, sondern auch zu qualitativ hochwertigeren und ansprechenderen Beiträgen.
- Wenn Videos, Reels oder andere Medien eingebunden werden sollen, dann ist es hilfreich deren Produktion zu planen, um entsprechendes Equipment oder Requisiten organisieren zu können und auch die Protagonisten können sich langfristig besser darauf einstellen und vorbereiten.
- Nicht alle Beiträge können selbst erstellt werden – manchmal ist der Input von Experten oder anderen Personen notwendig. Diese Inhalte zu beschaffen, braucht Zeit und ist nicht immer spontan möglich.
- Ein Redaktionsplan hilft, die Arbeit besser zu organisieren und Urlaub, Abwesenheiten und Pufferzeiten für Unvorhergesehenes einzuplanen.
Wie sieht ein Redaktionsplan aus?
Bei einem Redaktionsplan handelt es sich um einen detaillierten Zeitplan für Ihre Veröffentlichungen in Social Media. Neben dem Zeitpunkt und dem Medium, in dem der Beitrag erscheinen soll, können noch weitere Informationen hinterlegt werden, die dem Team dabei helfen, den Überblick über die Postings zu behalten.
Folgende Informationen haben sich für einen Redaktionsplan bewährt:
- Titel und Details zum Inhalt
- Unterstützende Medien (Bild, Video, Podcast)
- Wichtige Hashtags, Keywords oder Mentions
- Wer für die Content-Erstellung und Veröffentlichung verantwortlich ist
- Wo der Inhalt verbreitet wird (z.B. Facebook, Instagram, YouTube, Pinterest).
- Wann er veröffentlicht wird (Datum und Uhrzeit)
- Deadlines für Erstellung und Freigabe des Inhalts
- Bearbeitungsstatus (in Bearbeitung, in Prüfung, bereit zur Veröffentlichung, usw.)
Die Form und Art der Darstellung des Kalenders ist Ihnen überlassen. Sie können eine einfache Excel-Tabelle, kostenlose Tools wie asana oder Trello oder beispielsweise Ihren Outlook-Kalender verwenden. Auf dem Markt gibt es auch zahlreiche professionelle Tools, mit denen sich die Beiträge einfach verwalten und vorplanen lassen. Zum gewünschten Zeitpunkt wird der Beitrag dann automatisch über das Tool veröffentlicht.
Wählen Sie am besten ein Tool, das zu Ihnen passt, sich leicht in Ihre Arbeitsabläufe integrieren lässt, einfach zu bedienen ist, effizientes Arbeiten ermöglicht und natürlich zu Ihrem Budget passt.
Print-Redaktionen verwenden schon seit jeher redaktionelle Kalender für die Planung und Organisation regelmäßiger Veröffentlichungen. Was in der „Offline-Welt“ bestens erprobt ist, funktioniert auch in der „Online-Welt“. Social-Media-Inhalte können durch solch einen detaillierten Zeitplan prima im Voraus geplant werden.
Agile Pläne sind ein Muss!
Ein Plan ist wichtig, denn er liefert klare Leitplanken für die tägliche Social Media Arbeit.
Verabschieden müssen wir uns allerdings von der Annahme, ein Redaktionsplan sei ein starres, unveränderbares Konstrukt, das keine Anpassungen und Veränderungen duldet.
In der schnelllebigen Welt der Social Media sind starre Pläne natürlich kontraproduktiv.
Social Media ändert sich schnell und erfordert Flexibilität:
Trends, Challenges und Hypes tauchen in Social Media plötzlich auf. Wer geschickt auf den Zug aufspringt, kann davon profitieren und Reichweite und Sichtbarkeit erzielen. Mit einem agilen Redaktionsplan können Sie flexibel reagieren und Ihre Inhalte an aktuelle Trends und Themen anpassen. Eine starre Planung kann dazu führen, dass wichtige Chancen verpasst werden.
Social-Media-Plattformen ändern ständig ihre Algorithmen, was sich auf die Reichweite Ihrer Inhalte auswirken kann. Mit einer agilen Planung können Sie Ihre Strategie schnell anpassen, um auf diese Änderungen zu reagieren und Ihre Sichtbarkeit aufrechtzuerhalten.
Durch agiles Arbeiten können Sie verschiedene Ansätze und Inhalte testen, um herauszufinden, was am besten funktioniert. Durch ständiges Lernen und Anpassen können Sie Ihre Social-Media-Strategie optimieren. Ein starrer Plan, der nicht optimiert und weiterentwickelt wird, kann zu ineffektiven Strategien führen.
Soziale Medien sind ein Ort der Interaktion und des direkten Kundenkontakts. Agile Redaktionspläne ermöglichen es Ihnen, in Echtzeit auf Kundenanfragen, -bedürfnisse und -feedback zu reagieren und so die Kundenbindung zu erhöhen. Wenn Sie nur nach einem starren Plan posten, übersehen Sie möglicherweise Fragen und Anliegen Ihrer Kunden, was zu einer geringeren Kundenzufriedenheit führen kann.
Wie erstelle ich einen Redaktionsplan?
Der Redaktionsplan basiert auf Ihrer Social Media Strategie. Denn nur wer seine Zielgruppe und deren Wünsche, Bedürfnisse und Social Media Nutzungsverhalten kennt, kann passgenaue Inhalte erstellen. Auch die eigenen Ziele müssen klar definiert sein, ebenso wie die sozialen Netzwerke, in denen man präsent sein möchte.
Bekannte Termine
Notieren Sie sich zunächst alle bereits bekannten Termine für das kommende Jahr. Das können Messen, Jubiläen oder Veranstaltungen sein. Tragen Sie als Nächstes relevante Themen- und Feiertage sowie Anlässe wie Ferienbeginn, Valentinstag, Nikolaus oder Kindertag in Ihren Kalender ein. Wenn Sie wiederkehrende Formate nutzen, wie z.B. einen “Fact-Friday” oder die “Zahl des Monats” oder die regelmäßige Vorstellung eines Mitarbeiters, dann können Sie diese ebenfalls bereits im Kalender vermerken. So füllt sich Ihr Kalender schon zu Beginn des Jahres.
Themenschwerpunkte
Am besten legen Sie thematische Schwerpunkte für Ihre Social Media Arbeit fest. Vielleicht stellen Sie jeden Monat ein anderes Thema in den Mittelpunkt oder legen ein bestimmtes Thema oder Ziel fest, das besonders verfolgt werden soll. Dies erleichtert die Ideengenerierung und das Erstellen von Inhalten.
Redaktionssitzungen
Das „Finetuning“ findet in meist wöchentlichen, manchmal monatlichen Redaktionssitzungen statt. Im Rahmen einer Redaktionssitzung kommen die wichtigsten Köpfe aus den verschiedenen Bereichen zusammen und besprechen, welche konkreten Inhalte in der laufenden Woche ausgespielt werden sollen. Dabei werden tagesaktuelle (Welt-)Geschehnisse ebenso berücksichtigt wie Krisen, Kundenstimmen, Erkenntnisse aus Analysen und Neuigkeiten aus der eigenen Organisation. Sie legen ganz konkret fest, welcher Beitrag an welchem Tag in welchem Netzwerk veröffentlicht werden soll und wer die Inhalte erstellt.
Gut organisiert dank Redaktionsplan
Ein Redaktionsplan ist ein unverzichtbares Instrument für gemeinnützige Organisationen, die regelmäßig Beiträge in sozialen Medien veröffentlichen und ihre Präsenz ausbauen und optimieren möchten.
Mit einem klaren Plan können sie ihre Aktivitäten sinnvoll planen und verfolgen. Ein Redaktionsplan gibt einen Überblick über alle geplanten Posts und bietet eine Struktur für die Erstellung von Inhalten. Eine klare Struktur hilft, den Überblick zu behalten und Zeit effizienter zu nutzen.
Wenn Sie mehr über das Social Media Management für Non-Profit-Organisationen, Vereine und Verbände wissen möchten, dann melden Sie sich am besten für unser Seminar “Social Media für NGOs, Vereine und Verbände” an.