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Von Chatbots bis Mental Health: KI in der internen Kommunikation nutzen

von | 13.Januar 2025 | Allgemein, PR & Kommunikation

Interne Kommunikation ist das Herz eines jeden Unternehmens. Sie sorgt dafür, dass Informationen fließen, Teams verbunden bleiben und ein gemeinsames Verständnis für Ziele entsteht. Doch wie können Künstliche Intelligenz (KI) und moderne Technologien diesen sensiblen Bereich unterstützen, ohne die wichtigen persönlichen Beziehungen zu gefährden – und immer im Einklang mit rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf den aktuellen Stand von KI in der Internen Kommunikation, beleuchten Herausforderungen und Potenziale und zeigen, wie KI verantwortungsvoll eingesetzt werden kann.

Was ist interne Kommunikation und warum ist sie wichtig?

Interne Kommunikation umfasst alle Prozesse und Maßnahmen, die den Austausch von Informationen, Ideen und Botschaften innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation fördern. Sie dient nicht nur dazu, die Mitarbeitenden über Ziele, Strategien oder organisatorische Veränderungen zu informieren, sondern spielt auch eine zentrale Rolle für die Unternehmenskultur und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie  fördert Transparenz, Vertrauen und die Motivation, gemeinsam auf die Unternehmensziele hinzuarbeiten. Zudem hilft sie, Missverständnisse zu vermeiden, Prozesse zu optimieren und das Engagement der Mitarbeitenden zu steigern – alles entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

In einer zunehmend hybriden und digitalen Arbeitswelt ist die interne Kommunikation wichtiger denn je. Sie sorgt dafür, dass Teams und Führungskräfte auch über räumliche Distanzen hinweg eng miteinander verbunden bleiben. Dabei können moderne Technologien wie KI wertvolle Unterstützung bieten, ohne die persönliche Dimension aus den Augen zu verlieren.

Was KI heute schon in der internen Kommunikation leistet

Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in die interne Kommunikation gehalten und bietet bereits heute interessante Möglichkeiten, den Austausch im Unternehmen effizienter und zielgerichteter zu gestalten. KI-basierte Chatbots übernehmen beispielsweise die Rolle eines virtuellen Assistenten, der häufige Fragen zu Themen wie Urlaubsregelungen, Gehaltsabrechnungen oder technischen Problemen rund um die Uhr beantworten kann. Das entlastet HR- und IT-Teams erheblich und sorgt dafür, dass Mitarbeiter schnell und unkompliziert die Informationen erhalten, die sie benötigen.

Ein weiterer großer Vorteil von KI liegt in der Personalisierung. Systeme wie Microsoft Viva analysieren gezielt, welche Inhalte für wen relevant sind und sorgen so dafür, dass Mitarbeitende nur die Informationen erhalten, die sie tatsächlich benötigen. Dadurch wird die oft überwältigende Informationsflut deutlich reduziert, was nicht nur Zeit spart, sondern auch die Aufmerksamkeit erhöht.

KI kann aber noch mehr. KI-gestützte Tools können daran erinnern, Pausen einzulegen oder die Bildschirmzeit zu reduzieren. Solche Funktionen tragen zu einer gesunden Work-Life-Balance bei.

Für internationale Teams ist KI auch eine Hilfe, wenn es beispielsweise um Übersetzungen geht. Inhalte können in Echtzeit übersetzt und in Formaten bereitgestellt werden, die für alle Mitarbeitenden zugänglich sind. Damit schafft KI eine neue Ebene der Inklusion und stellt sicher, dass niemand vom Informationsfluss ausgeschlossen wird.
Kurz gesagt: KI ist schon heute ein fleißiger Helfer in der internen Kommunikation und bietet unzählige Möglichkeiten, den Austausch im Unternehmen effizienter, zielgerichteter und inklusiver zu gestalten.

Die Gratwanderung: Persönliche Verbindungen vs. KI-Tools

Trotz aller technologischen Fortschritte bleibt eine Herausforderung bestehen: Interne Kommunikation lebt vom persönlichen Austausch und der menschlichen Interaktion. KI sollte daher immer als Unterstützung, nicht als Ersatz, gesehen werden.

Unternehmen können sicherstellen, dass die persönliche Note gewahrt bleibt, indem sie:

  • Inhalte mit einer „menschlichen Stimme“ gestalten,
  • individuelle Anreden und empathische Formulierungen verwenden und
  • die KI klar als Hilfsmittel kennzeichnen.
Bild für den Abschnitt "KI als Unterstützung, nicht als Ersatz"

KI als Unterstützung, nicht als Ersatz:

Der Einsatz von KI darf niemals den persönlichen Austausch ersetzen. Eine KI kann informieren und strukturieren, aber keine echten Beziehungen aufbauen oder emotionale Intelligenz zeigen.

Bild für den Abschnitt "Die persönliche Note bewahren".

Die persönliche Note bewahren:

Unternehmen sollten darauf achten, dass KI-generierte Inhalte dennoch eine „menschliche Stimme“ haben. Individuelle Anreden, empathische Formulierungen und ein klar erkennbarer menschlicher Absender sind unerlässlich.

Bild für den Abschnitt "Gezielter Einsatz"

Gezielter Einsatz:

KI dort einsetzen, wo sie Prozesse optimiert (z.B. bei der Informationsverteilung) und auf persönliche Kommunikation setzen, wenn es um emotionale oder sensible Themen geht.

Mental Health und Digital Wellbeing: Das Wohl der Mitarbeiter im Blick

KI bietet auch Potenzial im Bereich der psychischen Gesundheit – allerdings nur, wenn sie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen eingesetzt wird:

Virtuelle Mental-Health-Assistenten:

KI-basierte Chatbots können niedrigschwellige Unterstützung bieten, etwa durch Atemübungen, Stressbewältigungsstrategien oder das Angebot anonymer „Gespräche“. Wichtig ist, dass solche Tools keine persönlichen oder sensiblen Daten analysieren, ohne eine klare Rechtsgrundlage.

Förderung des digitalen Wohlbefindens:

Tools können daran erinnern, Pausen einzulegen, Überstunden zu vermeiden, die Bildschirmzeit zu reduzieren oder die Erreichbarkeit nach Feierabend einzuschränken. Solche Funktionen fördern eine gesunde Work-Life-Balance.

Was beim Einsatz von KI in der internen Kommunikation zu beachten ist

Mit Inkrafttreten der zweiten Stufe der EU-KI-Verordnung am 2. Februar 2025 gelten strengere Regeln für den Einsatz von KI. Besonders hervorzuheben ist das Verbot von Anwendungen, die eine Emotionserkennung oder die Überwachung von Kommunikationsmustern beinhalten, sofern dies nicht medizinischen oder sicherheitsrelevanten Zwecken dient. Unternehmen sollten daher

  • Stimmungsanalysen und ähnliche Anwendungen vermeiden, es sei denn, sie erfüllen die gesetzlichen Anforderungen.
  • Datenschutz und Transparenz priorisieren: Offenlegen, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden.
  • Ethische Verantwortung übernehmen: Der Schwerpunkt sollte auf Unterstützung und nicht auf Überwachung liegen.
  • Regelmäßige Evaluationen durchführen: Überprüfen, ob die eingesetzten Instrumente den gewünschten Mehrwert bringen und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Mit diesen Leitlinien schaffen Unternehmen eine solide Grundlage, um KI verantwortungsvoll und erfolgreich einzusetzen.

Wir können feststellen: KI bietet großes Potenzial für die interne Kommunikation – durch Effizienz, Personalisierung und sogar Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeitenden. Allerdings darf die Technologie die menschliche Komponente nicht vernachlässigen. Denn Menschen wollen mit Menschen kommunizieren.
Mit einer klaren Strategie und dem Fokus auf Menschlichkeit können Unternehmen KI so einsetzen, dass sie nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch ihre Unternehmenskultur stärken. Denn letztlich ist Kommunikation – mit oder ohne KI – immer eine zutiefst menschliche Angelegenheit.

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