Halo-Effekt – was ist das? Der Halo-Effekt stammt ursprünglich aus der Sozialpsychologie und beschreibt das Phänomen der kognitiven Verzerrung in der Wahrnehmung von Personen. „Halo“ steht hierbei für „Heiligenschein“, was den Kern des Effekts bereits gut beschreibt – denn es geht um eine Überstrahlung bzw. Überhöhung von Menschen.
Der Effekt lässt sich grob zusammengefasst so beschreiben: Anhand einer besonders hervorstechenden Eigenschaft wird eine Person in ihrer Gesamtheit positiver eingeschätzt als andere.
Beispiele dafür finden sich viele. Spielt ein Mensch sehr gut Fußball, wird er automatisch als grundsätzlich sportlich begabt wahrgenommen. Attraktiven Menschen wird häufig mehr Kompetenz und Erfolg zugeschrieben. Brillenträger gelten in der Gesellschaft oft als belesen und schlau.
Was bedeutet das für Ihr Marketing?
Kommunikationsverantwortliche jeder Art werden an dieser Stelle schon erkennen: Den Halo-Effekt kann man sich ganz wunderbar für das Marketing und die Öffentlichkeitarbeit zunutze machen.
Wenn Menschen bei der Interaktion mit einem Unternehmen einen positiven Eindruck gewinnen, neigen sie dazu, das gesamte Unternehmen und deren Produkte oder Dienstleistungen in einem positiven Licht zu sehen. So wird der Eindruck von der Marke des Unternehmens gestärkt und innerhalb kurzer Zeit eingebrannt.
Der erste Eindruck zählt – auch online
Zunächst sollten Sie sich klar werden: Wo und wie kommen potenzielle Neukund:innen mit Ihnen zum ersten mal in Kontakt? Die Antwort auf die Frage lautet heute häufig: Online! Egal ob über die Google-Suche oder Soziale Netzwerke – in den ersten Sekunden brennt sich bereits ein erster Eindruck ein. Also heißt es: Überzeugen.
Auf Websites werden zunächst Design, Ladezeiten und Funktionalität wahrgenommen, während auf sozialen Netzwerken der Mehrwert des Contents im Vordergrund steht.
Wie wollen Sie Ihre Marke und Ihr Unternehmen präsentieren? Wenn Ihre Produkte als besonders exklusiv und luxuriös wahrgenommen werden sollen, ist Ihr Internetauftritt ein anderer als bei einem kleinen, familiären Unternehmen oder einem Nischenprodukt. Achten Sie auf Konsistenz und behalten Sie Ihre Botschaft und den Stil stets im Blick, um authentisch zu sein. Ihr Design muss Ihr Markenimage und die Erwartungen, die Ihre Zielgruppe an Sie hat, widerspiegeln.
Menschen vertrauen Meinungen anderer Menschen. Auch wenn sie diese nicht kennen. Über direkte Bewertungsaufforderungen Ihrer Bestandskunden können Sie online Bewertungen sammeln und so bei Neukund:innen ein erstes Vertrauen schaffen. Die Kaufbereitschaft steigt bereits hier.
Darauf sollten Sie achten:
- Konsistenz im Markenimage
- Ladezeit der Website
- Design der Website
- Social Media Auftritt
- Mobile Darstellung
- Bewertungsmanagement
Der Stern am Produkt-Himmel
Viele große Unternehmen haben es mit einem einzigen Produkt geschafft, ihre Umsätze für das gesamte Sortiment zu steigern und sich somit den Halo-Effekt zunutze gemacht. Eines der prominentesten Beispiele hierfür ist Apple: Alles begann mit dem iPod – einem winzigen Gerät, das nur einen Bruchteil des Preises für iMacs und MacBooks kostete. Dennoch vermarktete Apple den iPod als sein führendes Produkt. Mit dem iPod schuf Apple einen neuen Halo-Effekt, der seine Popularität und Innovation zu dem Smartphone-Hersteller werden ließ, den wir heute kennen. Trotz der hohen Preise der Produkten, assoziieren Kund:innen mit der Marke Apple heute einen Lifestyle und sind bereit, mehr Geld auszugeben.
Mit Influencern punkten
Die Autorität eines Influencers in einem bestimmten Bereich kann auch auf andere Fachgebiete übergreifen – wo wir wieder beim Halo-Effekt sind. Der Halo-Effekt macht Influencer in den sozialen Medien zur ultimativen Abkürzung für Verbraucher, die entscheiden, wo sie ihr Geld ausgeben wollen. Erfolgreiche Influencer positionieren sich als Insider, die Trends setzen und Neuigkeiten verbreiten. Sie sind in den sozialen Medien sehr versiert und tauschen sich häufig mit ihren Anhängern aus.
Verwendet ein Influencer ein Produkt, wird dies mit einem Vertrauensvorschuss belohnt. In Kombination mit der sehr persönlichen Interaktion zwischen Influencern und deren Followern wird den potenziellen Neukund:innen so auch das gewünschte Image Ihrer Marke übermittelt.
Doch auch über Influencer aus den eignen Reihen lohnt es sich nachzudenken. Sogenannte Corporate Influencer stehen nicht nur hinter der Marke, sondern sind Teil des Unternehmens und schaffen somit schnell und authentisch Vertrauen.
Sie wollen mehr zu Influencer Marketing wissen? Dann schauen Sie bei unserem Online Zertifikatslehrgang “Influencer Marketing Manager:in (IHK)” vorbei.
Abschließend
Im Marketing gibt es viele Ebenen, auf denen Sie sich den Halo-Effekt zunutze machen können. Allen voran gehen die Überlegungen: Was möchten Sie erreichen, wen möchten Sie erreichen und wo möchten Sie Menschen erreichen. Anhand dieser Analysen können Sie gezielt interagieren und Ihre Marke effektiv stärken.
Über den Halo-Effekt hinaus gibt es zahlreiche weitere psychologische Faktoren, welche die Kaufentscheidungen Ihrer Kund:innen beeinflussen. In unserem Online-Seminar “Neuromarketing in der digitalen Kommunikation” erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.