In den letzten Jahren ist Datenjournalismus immer mehr in den Fokus gerückt. Viele Journalisten schätzen bereits die Möglichkeiten, die sich durch die Arbeit mit Daten ergeben. Dabei ist der „data-driven-journalism“ keine reine journalistische Disziplin, sondern vielmehr ein Ansatz, der Elemente aus verschiedenen Disziplinen kombiniert: Journalismus, Statistik, Datenwissenschaft und Datenvisualisierung.
Auch in Zukunft wird Datenjournalismus eine wichtige Rolle spielen. Die Trends, die sich in den letzten Jahren abgezeichnet haben, werden sich weiter verstärken und neue Entwicklungen werden hinzukommen.
Jährliches digitales Datenaufkommen wächst
Eine der wichtigsten Entwicklungen wird die zunehmende Verfügbarkeit von Daten sein. Die Masse an weltweit verfügbaren Daten wächst stetig weiter. Laut Statista soll sich das Volumen der im Jahr 2025 erstellten und replizierten Daten auf 181 Zettabyte belaufen. Eine kaum zu begreifende Menge.
Gleichzeitig wächst das Angebot an leistungsstarken Tools, mit denen Daten recherchiert, ausgelesen, analysiert, aufbereitet und visualisiert werden können. Dies wird dazu führen, dass immer mehr Journalisten in der Lage sein werden, komplexe Zahlen und Daten zu recherchieren und in greifbare, visuelle Geschichten zu überführen.
Keine Zeit für lange Texte
Durch die Visualisierung der Daten entsteht ein besseres und leichteres Verständnis der Leser von komplexen Thematiken. Und es bedient den Nerv der Zeit: Unsere Aufmerksamkeitsspanne sinkt. Immer mehr Menschen wollen keine langen Texte mehr lesen, sie wollen schnell die wichtigsten Informationen erfassen und begreifen können.
Daraus ergibt sich die steigende Nachfrage nach interaktiven Grafiken und Darstellungen sowie einfacher Visualisierung komplexer Sachverhalte. Leser erwarten die verständliche und erfassbare Abbildung der immer komplexeren Wirklichkeit. Dies bedeutet, dass Journalisten immer mehr Live-Diagramme, Visualisierungen, interaktive Karten und Elemente integrieren müssen, um den Erwartungen der Leserschaft zu entsprechen.
Technologie meets Journalismus
Schließlich wird auch die Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Technologieanbietern immer wichtiger werden. Für die Arbeit mit großen Datenmengen braucht es Tools und Expertise. Ebenso für die Visualisierung der Daten und die Einbindung der Karten, Charts und Grafiken in die digitalen Medien. Einige Tools, wie Datawrapper oder Infogram haben sich bereits etabliert und lassen sich relativ einfach und intuitiv bedienen. Weitere Tools und Systeme erobern den Markt.
Es braucht in Zukunft Freiraum für Weiterbildung sowie Zeit und das Interesse der Redaktionen, sich mit neuen Technologien und Tools auseinanderzusetzen.
VR: Mittendrin statt nur dabei
Insbesondere durch die Bemühungen des Meta-Konzerns, sind virtuelle Realitäten und digitale Welten wieder in unseren Fokus gerückt. Der Meta-Konzern möchte in diesem Jahr die nächste VR-Brille auf den Markt bringen und auch Apple kündigte die Vorstellung der Apple Glasses an.
Ein Trend, der auch für die journalistische Arbeit weiter an Bedeutung gewinnen könnte. Durch die Erstellung von 3D-Visualisierungen und die Nutzung von Virtual Reality ist die Leserschaft mittendrin statt nur dabei und kann in die Nachrichten regelrecht eintauchen.
Es ist also deutlich zu erkennen, dass die Visualisierung von Datensätzen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird und dass es immer neue technische Innovation geben wird, um eine bessere Vermittlung der Information zu ermöglichen. Durch diese Entwicklung wird Datenvisualisierung immer mehr Teil unseres Alltagslebens und sollte daher auch bei jeder journalistischen Arbeit berücksichtigt werden.
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