Wer sich für einen nebenberufliche Weiterbildung entscheidet, ist einer Doppelbelastung ausgesetzt, die gut gemanagt werden muss. Oft bleibt zwischen Job und Alltag wenig Zeit zum Lernen. Außerdem sind nach einem langen Arbeitstag die Akkus meist leer und die Lernmotivation im Keller.
Was tun, um dennoch ausreichend Zeit und Motivation für das Lernen zu finden? Wir haben einige Tipps zusammengestellt:
Lernorganisation ist das A und O
Damit das berufsbegleitende Lernen gelingt, sind Zeitmanagement, gute Planung und eine ordentliche Portion Selbstdisziplin wichtig.
Bereiten Sie sich zu Beginn der Weiterbildung darauf vor und erstellen Sie einen Plan:
- Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick über den Lernstoff und strukturieren Sie die Lerneinheiten.
- Überlegen Sie, welche Lerneinheiten oder Themen besonders wichtig sind oder welche sehr viel Zeit in Anspruch nehmen werden (beispielsweise, weil Ihnen hier viel Wissen fehlt oder das Thema sehr umfangreich ist).
- Erstellen Sie nun einen Wochenplan und schlüsseln auf, wie viele Stunden pro Woche Sie für die Vorbereitung, Teilnahme an den Lehrveranstaltungen und deren Nacharbeit benötigen.
Biorhythmus beachten
Jeder Mensch hat individuelle Leistungshöhepunkte. Es gibt „Morgenmenschen“, die zwischen 9 und 12 Uhr besonders produktiv sind und wiederum „Eulen“, deren Leistungskurve zwischen 14 und 17 Uhr besonders hoch ist. Aber nach einem deftigen Mittagessen sind alle müde…
Diesen individuellen Biorhythmus und die damit verbundenen Leistungsschwankungen sollten Sie bei Ihrer Lernplanung berücksichtigen. Legen Sie Ihre Lernfenster nach Möglichkeit also in die Zeiten, in denen Sie besonders aufnahmefähig sind.
Pausen einlegen
Lernpausen sind wichtig. Sie dienen der Entspannung und der geistigen Regeneration und helfen dabei, den Lernstoff besser abzuspeichern. Vermeiden Sie stundenlanges Pauken und planen aktiv Pausen ein.
Einen Lern-Pausen-Plan wollen wir Ihnen an dieser Stelle jedoch nicht vorgeben. Denn eine genaue und strikte Festlegung von Pausenzeiten ist schwierig, da der optimale Rhythmus zwischen Arbeit und Erholung äußerst individuell ist. Spätestens, wenn die Konzentration nachlässt oder Müdigkeit eintritt, ist Zeit für eine Unterbrechung. Die Pause muss dabei gar nicht lang sein: 10-15 Minuten haben sich hier bewährt.
Wer strikte Vorgaben liebt, der kann es mit der Pomodoro-Technik versuchen. Diese Zeitmanagement-Technik wurde von Francesco Cirillo in den 1980er Jahren entwickelt. Hierbei werden 25 Minuten lange Lernblöcke gebildet, die jeweils von 5 Minuten Pause gefolgt werden.
Übrigens: Etwas Bewegung an der frischen Luft und ein leichter, gesunder Snack sind ideale Pausenbegleiter.
Abschotten
In der Ruhe liegt die (Lern-)Kraft. Sorgen Sie während der Lernphasen für ein möglichst ruhiges Lernumfeld, denn eine laute und hektische Umgebung ist gewiss nicht förderlich. Vermeiden Sie Unterbrechungen durch klingelnde Telefone oder eingehende Mails. Am besten ziehen Sie sich an einen Ort zurück, an dem Sie konzentriert und ungestört lernen können.
Wählen Sie den Lernort auch nach praktischen Gesichtspunkten aus. Beispielsweise:
- Ist der Ort grundlegend lernförderlich und ermöglicht ein konzentriertes, ablenkungsfreies Arbeiten?
- Sind Steckdosen verfügbar, um den Laptop-Akku laden zu können?
- Ist das W-LAN stabil?
- Ist der Stuhl bequem oder sind Rückenschmerzen vorprogrammiert?
- Gibt es einen Tisch oder Ablageflächen, den/die Sie für Notizen oder Unterlagen nutzen können?
- Können Notizen oder Klebezettel hinterlassen werden, ohne sie am Ende des Tages entfernen zu müssen?
- Stimmen die Lichtverhältnisse und kann gut gelüftet werden?
- Ist der Ort für Sie gut und schnell erreichbar?
- u.s.w.
Um sich mehr Zeit für die Weiterbildung zu verschaffen, sollten Sie ggf. andere Aufgaben aus Ihrem Alltag verschieben oder delegieren. Überlegen Sie sich, was wirklich wichtig ist und priorisieren Sie entsprechend. Das „Eisenhower-Prinzip“ kann Ihnen dabei helfen. Die anstehenden Aufgaben werden in „dringend“, „nicht dringend“, „wichtig“ und „unwichtig“ unterteilt. Die Einteilung soll bei der Entscheidung helfen, welche Aufgaben als nächstes erledigt werden müssen und welche unwichtigen Aufgaben aussortiert werden können.
„Eine gute Motivation ist der wichtigste Lernbegleiter“
Obwohl Sie hochmotiviert in die Weiterbildung gestartet sind, können die Doppelbelastung und der Spagat zwischen Familie, Beruf, Freizeit, Alltag und Weiterbildung die Motivation schnell bremsen. Ihre Motivation ist jedoch entscheidend für den Lernerfolg.
Keine Motivation? Das kann helfen:
Motivation ist unser Motor für den Lernerfolg. Sie gibt Kraft und Antrieb. Fehlt die Motivation, scheitert das Lernprojekt schnell. Was können Sie also tun, um motiviert zu bleiben?
Ziele und persönliche Motivation festlegen
Wer Freude am Weiterbildungsthema empfindet und mit der Qualifikation auf ein spezifisches Ziel hinarbeitet, wird gewinnen.
Schreiben Sie vor Beginn der Weiterbildungsmaßnahme Ihre persönlichen Ziele und Motivationspunkte auf. Ja richtig: aufschreiben und nicht nur darüber nachdenken! Das Aufschreiben hilft Ihnen, sich während der Weiterbildung auch immer wieder an diese Ziele zu erinnern und zu reflektieren, warum man den Aufwand betreibt.
Realistische Erwartungen
Zu hohe und unrealistische Erwartungen können unsere Motivation schnell schwinden lassen. Werfen Sie überzogene Erwartungen über Bord und setzen Sie sich anspruchsvolle, aber realistische Ziele.
Nehmen Sie sich beispielsweise vor, den Lernstoff bis ins letzte Detail zu verstehen oder bereits in der ersten Weiterbildungswoche alle Inhalte im Unternehmen angewendet zu haben, dann setzten Sie sich unnötig unter Druck.
Lern-Buddy finden
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und zu zweit oder in kleinen Gruppen lernt es sich sowieso leichter. Suchen Sie sich am besten einen Lernpartner und vernetzen sich mit anderen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern. Bearbeiten Sie in Zweier-Gruppen eine Aufgabe, können Sie von den unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen mit- und voneinander lernen. Der Partner geht das Problem vielleicht ganz anders an als Sie, betrachtet es von einem anderen Blickwinkel, oder bringt neue Impulse ein.
Sich selbst und kleine Erfolge feiern
Lob spornt an! Selbstlob zählt da auch. 😊
Halten Sie Ihre Lernerfolge fest, feiern Sie Zwischenerfolge und klopfen Sie sich für Ihre Leistungen auch einmal selbst auf die Schulter. Das tut gut und gibt neue Kraft.
Ein Lernerfolg muss dabei nicht immer nur das Bestehen eines Tests sein. Auch kleine oder große Aha-Erlebnisse oder Situationen, in denen sich Zusammenhänge erschließen, stellen Lernerfolge dar. Nehmen Sie diese Situationen bewusst wahr, teilen und/oder feiern Sie diese mit Ihrem Lebenspartner oder Ihren Kollegen und gönnen Sie sich kleine Belohnungen. Das macht glücklich.
Feste Termine
Manchen Menschen hilft es, wenn ein gewisser künstlicher Zeitdruck durch eine Deadline entsteht. Sie können sich dann besser motivieren, eine bestimmte Arbeit zu erledigen. Vermerken Sie sich feste Lerntermine im Kalender und verknüpfen Sie diese beispielsweise mit Lernzielen.
Insgesamt schaffen diese festen Termine eine Verbindlichkeit und signalisieren auch Kollegen oder der Familie, dass diese Zeit fest verplant ist.
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